Die Aussaat steht bei allen Hobbygärtnern im Frühjahr ganz weit oben auf der To Do Liste und ist zu recht so beliebt. Saatgut ist wesentlich günstiger als fertige Jungpflanzen, es gibt eine tolle Auswahl an unterschiedlichsten Pflanzen oder Blumen und ganz nebenbei macht es richtig Spaß, das ausgebrachte Saatgut beim Wachsen und Gedeihen zu beobachten. Von der Aussaat bis zur Ernte ist es ein langer Weg und damit man das Maximum rausholen kann, sollten schon von Beginn an ein paar Dinge beachtet werden. Damit die Aussaat im eigenen Garten oder im Hochbeet also ein voller Erfolg wird, haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten hier zusammengefasst.
Drei Dinge, die absolut jede Pflanze zum Wachsen braucht, sind Wärme, Licht und Wasser. Wärme und Licht liefert dabei die Sonne. Bis diese im Frühjahr jedoch genug an Kraft gewinnt, sollte man die zarten Pflänzchen vor allem nachts gegen die niedrigen Temperaturen schützen. Im Hochbeet kann man sich mit einem Frühbeetaufsatz weiterhelfen, im klassischen Pflanzenbeet ist wärmendes Vlies, das man nachts über die keimenden Samen gibt, eine Alternative. Erfolgt die erste Aussaat des Jahres indoor, zum Beispiel auf der Fensterbank, können Anzuchtkisten mit Kunststoffhauben nützlich sein, um die Wärme optimal zu speichern.
Für die Aussaat benötigt man folgende Dinge: die gewünschten Samen, ein geeignetes Gefäß (Hochbeet, Anzuchtkasten, Blumentopf), passende Aussaat- oder Anzuchterde, Wasser, Handschuhe und kleine Gartenhelfer wie eine Pflanzkelle.
Ein kleiner Hinweis für alle Anfänger. Falls man noch nie etwas von der Aussaat gehört hat, erklären wir den Begriff erst einmal: Als Aussaat bezeichnet man das Ausbringen von Samen, die mit der richtigen Pflege binnen weniger Wochen zu zarten Pflänzchen heranwachsen. So spart man sich den Kauf von bereits fertigen Jungpflanzen, die meist wesentlich teurer sind. Außerdem begleitet man mit der eigenen Aufzucht jeden Lebenszyklus einer Pflanze und freut sich umso mehr, wenn man die Früchte der getanen Arbeit ernten kann.
Um den richtigen Zeitpunkt für die erste Aussaat zu bestimmen, sollte man sich zwei entscheidende Fragen stellen: Was möchte ich aussäen und wo möchte ich das tun? Je nachdem, ob die Aussaat in- oder outdoor geplant ist, gilt es zusätzlich auch noch auf das aktuelle Wetter beziehungsweise die Temperaturen zu achten. Was man außerdem nie vergessen darf: jeder Samen hat seine Zeit. Deshalb kann es nützlich sein, in einem Aussaatkalender nachzulesen. Der Aussaatkalender von Biohort bietet beispielsweise eine tolle Übersicht über die perfekten Monate für die Aussaat im Hochbeet. Außerdem sind die ideale Keimtemperatur, Keimdauer, der Pflanzabstand und die Aussaattiefe für viele verschiedene Gemüsesorten angegeben. Hilfreiche Infos für die Aussaat sind also garantiert.
Prinzipiell gilt: Mit einem Frühbeetaufsatz für das Hochbeet kann man gewisse Samen bereits Ende Februar/Anfang März aussäen, ab Mitte März kann dann mit der Aussaat weiterer Pflanzen, Stauden oder auch Blumen begonnen werden. Ab März werden zum Beispiel Erbsen, Vogerlsalat, Kartoffeln oder Karotten ausgesät. Etwas später folgen dann Brokkoli, Fisolen oder Zucchini.
Ja, richtig gelesen. Es gibt Pflanzen, die Frost aushalten und ihn sogar zum Wachsen brauchen. Man bezeichnet sie als Kaltkeimer, typische Beispiele dafür sind Stauden, Pfingstrosen oder auch Bärlauch. Man sollte Kaltkeimer grundsätzlich schon im Herbst aussäen, da sie nach der Aussaat einen Kältereiz brauchen, um keimen zu können.
So wie manche Pflanzenarten sogar kalten Temperaturen trotzen, ist die Aussaat auch umgekehrt bei Hitze möglich. Aubergine, Gartensalat oder Spinat zählen zu Saatgut, das man auch während der Sommermonate ausbringen kann. Im warmen Boden geht das Wachstum sogar um einiges schneller als im Frühling. Wichtig dabei ist, dass die Erde immer gut feucht gehalten wird. Sobald die keimenden Samen austrocknen, ist der Gartenspaß vorbei. Wie oft man die Samen pro Tag gießen muss, hängt davon ab, wie sonnig oder auch schattig der Platz des Beetes ist. Zwischen drei und fünf Mal pro Tag ist es bei hohen Außentemperaturen aber auf jeden Fall nötig. Sobald sich die Erde leicht trocken anfühlt, ist die nächste Gießkanne fällig. Gießen in der Mittagssonne sollte man übrigens meiden, da das Wasser sofort verdunstet und die Blätter verbrennen können.
Indoor-Gardening liegt voll im Trend. Das wohl typischste und beliebteste Indoor-Saatgut ist die Kresse. Schon im Kindergarten ist das Ansäen von Kressesamen auf der Fensterbank eine beliebte Aktivität mit Kindern. Zum einen wird die Aussaat in Innenräumen dafür genutzt, empfindliche Samen vor Kälte zu schützen. Zum anderen ist Indoor-Gardening perfekt für alle geeignet, die über keinen Balkon oder eigenen Garten verfügen und dennoch Freude und Spaß an der Arbeit mit Pflanzen haben.
Vielen Pflanzen ist es in den Monaten März, April und Mai im Freien noch zu kalt, daher werden sie meist in Innenräumen ausgesät und erst als Jungpflanzen ins Beet übersiedelt. Typische Beispiele hierfür sind Tomaten, Chili oder Paprika. Die Fensterbank ist bei diesen Sorten meist der ideale Ort für die ersten Wochen nach der Aussaat, da die Wärme durch das Fensterglas besonders hoch ist und es in der Regel auch genügend Licht abwirft.
Viele (Hobby-)Gärtner erledigen die Aussaat nach dem Mondkalender und schwören auf die hervorragenden Ergebnisse, die dadurch erzielt werden können. Bei nahezu allen Gartenarbeiten wie Säen, Gießen, Düngen und auch Jäten kann man sich auf den Mondrhythmus abstimmen und die Resultate im eigenen Garten beobachten. Man sagt, dass beispielsweise bei zunehmendem Mond empor ragende Pflanzen wie Tomaten oder Paprika ausgesät werden sollten, für die Aussaat bei abnehmendem Mond eignen sich hingegen im Erdreich wachsende Pflanzen wie Kohlrabi oder Karotten. Will man die Kraft der Mondphasen für seine Gartenarbeit nützen, lohnt sich ein Blick in den Mondkalender auf jeden Fall.
Das Aussäen selbst ist eigentlich schnell erledigt. Hat man alle Utensilien zurecht gelegt, muss man nur darauf achten, die Samen in die geeignete Aussaattiefe zu geben. Meist liegt diese zwischen 0,5 und 2 cm, die genaue Aussaattiefe findet man auf der Samenpackung des Saatguts. Mindestens genauso wichtig ist es, die Erde ausreichend feucht zu halten. Aber Achtung: bitte darauf achten, dass es zu keiner Staunässe kommt! Hat man die Samen in die Erde gegeben und diese ausreichend befeuchtet, heißt es warten und etwas Geduld mitbringen. Je nach Keimdauer dauert es zwischen einer und vier Wochen, bis die zarten Keimlinge an der Erdoberfläche zu sehen sind.
Beim Selber-Ziehen von Pflanzen ist es enorm wichtig, dass die Samen immer ausreichend feucht gehalten werden. Bei der Aussaat in Innenräumen sollten die ersten zwei Zentimeter der Erde immer gut feucht sein. Zum Gießen kann man zum Beispiel eine herkömmliche Sprühflasche verwenden.
Bei der Aussaat im Freien ist es wichtig, dass die Erde bis in die tiefsten Erdschichten gut feucht gehalten wird und nicht nur oberflächlich nass ist. Hier sollte auf die klassische Gießkanne mit Brausekopf zurückgegriffen werden. Warum man den Brauseaufsatz benötigt? Wenn der Wasserstrahl zu hart ist, kann es passieren, dass die Samen weggespült werden und dann war die ganze Mühe umsonst. Sobald die ersten Keimlinge die Erdoberfläche durchbrechen, sollte außerdem vorzugsweise morgens gegossen werden. So vermeidet man, dass die zarten Keimlinge über Nacht in Staunässe stehen und sich Schimmel bildet.
Pikieren ist quasi das Umpflanzen von zarten Pflänzchen, sobald diese nach der Aussaat bereits gut an der Erdoberfläche zu sehen sind. Gärtner machen es, damit die einzelnen Pflanzen genügend Platz zum Wachsen haben und unter optimalen Bedingungen gedeihen können. Zum Pikieren selbst nimmt man am besten einen Pikierstab zur Hand, damit man die gesamte Pflanze inklusive Wurzeln erwischt. Klingt nach viel Arbeit? Man muss zum Glück nicht alle Pflanzen pikieren. Typische Pflanzen, die pikiert werden müssen, sind Fenchel, Sellerie oder Tomaten.
Bei der Aussaat selbst werden in der Regel zu viele Samen auf den vorhandenen Platz im Beet oder Gefäß gesät. Sobald diese dann keimen und zu wachsen beginnen, machen sie sich gegenseitig den Platz sowie die Nährstoffe der Erde und das Licht streitig. Man muss sie also ausdünnen, damit der Abstand zwischen den wachsenden Pflanzen ausreicht und jede Pflanze optimal versorgt werden kann. Welchen Pflanzabstand das Saatgut benötigt, liest man am besten von der Saatgut-Verpackung ab.
Das Gärtnern im Hochbeet wird immer beliebter und das zurecht! Es ist viel rückenschonender und angenehmer, als die Zeit im Garten buckelnd zu verbringen. Besonders für Menschen mit Rückenbeschwerden gilt das Hochbeet daher als absolutes Must-have. Damit die Aussaat im Hochbeet gelingt, sollten ein paar einfache Dinge beachtet werden.
Bei der Wahl des Saatguts bitte immer darauf achten, dass sich die jeweiligen Pflanzen “vertragen”. Radieschen lieben es beispielsweise, Vogerlsalat und Erdbeeren zu ihren Nachbarn zu zählen, während Paradeiser die Anwesenheit von Knoblauch oder Karotten schätzen. Gerade in einem Hochbeet, wo die Wurzeln unterschiedlichster Pflanzen unweigerlich in Berührung kommen, sollte man darauf achten, was zusammen gesät wird.
Ein weiterer Tipp für die Aussaat im Hochbeet: Hohe Kulturen, wie Blumen oder Tomaten sollten am besten mittig im Beet gesät werden, damit man die anderen Gewächse dennoch gut erreichen kann und ihnen kein Licht genommen wird.
Gutes Gelingen und ganz viel Spaß bei der Aussaat!